Rücksichtslose Rodung des Ringier-Areals
Eine Katastrophe für Vögel und Kleinsäuger
Die Mitglieder des Naturschutzvereins Zofingen haben an ihrer Generalversammlung vom 20. Februar auf die rücksichtslose Rodung des Ringier-Areals durch den Besitzer, Bauunternehmer Karl Rölli, Pfaffnau, mit Unverständnis und Empörung reagiert. Es liegen weder ein konkretes Bauprojekt noch ein Baugesuch vor, und trotzdem wurden innert 14 Tagen ein Grossteil der Bäume und mehrere Hecken gefällt. Für die vielen Vögel und Kleinsäuger auf dem Areal eine Katastrophe, stehen sie doch kurz vor der neuen Brutsaison.
Behördliche Untätigkeit
In den Abstimmungsunterlagen zur Revision der BNO hat der Stadtrat u. a. ausdrücklich auf die besondere Schutzwürdigkeit des Ringierareals an der oberen Rebbergstrasse hingewiesen. Viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben gerade deshalb Ja gesagt. Der Stadtrat hätte deshalb nach Eingang der Abstimmungsbeschwerde im letzten Herbst präventiv eine Planungszone errichten müssen, um sicherzustellen, dass nicht mehr nach «altem Recht» ohne Gestaltungsplan gebaut werden kann. Die behördliche Untätigkeit missachtet den Volkswillen und hat den Unternehmer offensichtlich ermuntert, rücksichtslos «Tabula rasa» zu machen.
Planungszone gefordert
Der Naturschutzverein Zofingen fordert den Stadtrat auf, unverzüglich eine Planungszone für dieses und vergleichbare Areale zu errichten und sich für eine städtebaulich überzeugende Bebauung mit grosszügigen, biodivers gestalteten Frei- und Grünflächen einzusetzen. Der Naturschutzverein Zofingen wird das weitere Verfahren mit grosser Aufmerksamkeit verfolgen.
Für den Naturschutzverein Zofingen:
Christoph Vogel-Baumann, Präsident
Leserbrief im Zofingen Tagblatt vom 25. Februar 2020